SEITE DAS PROJEKT ACCARQ

Was ist ACCARQ?

ACCARQ ist ein Transferprojekt mit einem starken Anwendungsbezug, das die Verbreitung von kulturellem Erbe mit neuen Übersetzungswerkzeugen und inklusiven, barrierefreien Sprachen in Verbindung bringt. Der Archäologiepark von Reccopolis (Guadalajara) bildet, in Kooperation mit der Universität von Alcalá, den Rahmen zur Entwicklung und Erprobung dieser Methoden. Es werden drei Aktionslinien vorgeschlagen: Erstens soll die Entwicklung von mehrsprachigen Elementen und multilingualen 3D-Objekten vorangetrieben werden. Dadurch kann das Material besser in Gruppen mit Seh-, Hör- oder kognitiven Schwierigkeiten verbreitet werden. Zweitens die Übertragung in andere Sprachen von Erklärungen, die sich bereits vor Ort in barrierefreier Sprache befinden. Und drittens die Umformulierung der dargestellten Themen mit inklusiver Sprache. Durch die gender- und kindergerechte Umschreibung von Inhalten wird eine größere Reichweite erreicht.

ZIELE

BARRIEREFREIHEIT UND ÜBERSETZUNG

In den vergangenen Jahren wurde die Entwicklung von inklusiven und barrierefreien Inhalten in Indoor-Museen mit großem Eifer vorangetrieben. Die Erstellung inklusiver Inhalte findet jedoch noch wenig Anwendung. Das gilt vor allem für die Vermittlung des Kulturerbes, das Freiflächen umfasst. Die Struktur des ACCARQ-Projekts stellt ein besonders flexibles Modell dar, das sich insbesondere für kleinere Museen eignet, um die Exponate untereinander zu verknüpfen. Deshalb ist eines unserer Hauptziele, die Inhalte des kulturellen Erbes durch einfache, barrierefreie und in mehrere Sprachen zugänglich zu machen.

EINSATZ NEUER TECHNOLOGIEN

Um die Ziele der Barrierefreiheit und Verbreitung in diesem Projekt zu erreichen, setzen wir neue Technologien ein. Die virtuelle Rekonstruktion und die 3D-Technologien ermöglichen eine neue Aufbereitung verschiedener Elemente des Archäologieparks von Reccopolis durch Photogrammetrie und 3D-Druck von archäologischen Materialien. Zudem werden zerlegbare 3D-Architekturgebilde mit Braille-Beschriftung eingesetzt. Hilfsmittel wie Gebärdensprache bei Projektionen und magnetische Induktionsschleifen finden sich auch im Park – kombiniert mit QR-Codes, um die Inhalte auf der Internetseite einzusehen.

VERBREITUNG NEUER INHALTE

Es existieren viele Wege, um die Inhalte des Kulturerbes zu verbreiten und dadurch die Geschichte und Vergangenheit zu vermitteln. Eines unserer Hauptziele besteht darin, die Inhalte des Archäologieparks von Reccopolis zusammen mit den neuen Technologien und barrierefreien Anpassungen zu verbreiten. Diese Verbreitungswege sollen erweitert werden, damit mehr Menschen etwas über die Vergangenheit und die materielle Kultur erfahren und lernen können. Beide sind äußerst prägend für das Verständnis unserer Geschichte als Zivilisation. Wir haben die Absicht, die Inhalte über verschiedene Kanäle zu verbreiten. Dabei sollen digitale und analoge Kanäle so miteinander verbunden werden, dass sie sich gegenseitig ergänzen.

WER WIR SIND

Dr. Manuel Castro Priego

Manuel Castro-Priego

Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Archäologie der Universität von Alcalá. Archäologe, spezialisiert auf die Charakterisierung der Ökonomie im frühen Mittelalter anhand numismatischer Aufzeichnungen. Projektleiter

Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählt auch die Herausbildung neuer urbaner Realitäten im späten Mittelalter (in Alcalá de Henares und Uceda, Guadalajara). Im Rahmen seiner auswärtigen Projekte hat er diverse Einsätze an der ecuadorianischen Küste koordiniert, die auf ethnoarchäologischen und produktiven Kriterien basierten und sich auf die Intervention im großen Manteño-Komplex von Ligüiqui fokussierten. Er ist Mitglied des Forschungsteams von Reccopolis und hat die Erforschung zentraler Elemente der Fundstätte maßgeblich mitgestaltet, darunter die Stadtmauer, ihre archäologische Kontextualisierung, die Glasherstellung und die numismatische Erfassung.

Forscher Julián de la Fuente Prieto.

Julián de la Fuente Prieto

Fachbereich Audiovisuelle Kommunikation, Universität von Alcalá.

Seine interdisziplinären Forschungen haben psychologische, anthropologische, historische und soziologische Perspektiven und Schwerpunkte. Häufig kooperiert er mit Forschenden der Architektur, der Kunst und des Ingenieurwesens und verwendet dabei qualitative und ethnographische Methoden sowie die multimodale Diskursanalyse. Er hat zahlreiche Publikationen veröffentlicht, in denen er soziale Medien untersucht, neue Technologien, wie die Metaversen, und das Verhalten von Jugendlichen in Bezug auf digitale Medien. Zudem hat er verschiedene Projekte zur Verbreitung von kulturellem Erbe durchgeführt.

Ingrid Cáceres Würsig

Ingrid Cáceres Würsig

Fachbereich Übersetzung und Dolmetschen, Universität von Alcalá. Sie ist Mitglied in den Forschungsgruppen FITISPos und RECEPTION (UAH).

Ihre Forschungsschwerpunkte sind die kulturellen Beziehungen zwischen Spanien und den deutschsprachigen Ländern sowie die Geschichte der Übersetzung. Sie ist Mitleiterin des Masterstudiengangs Konferenzdolmetschen mit Schwerpunkt Wirtschaft sowie Koordinatorin der Innovationsgruppe iDEALE.

Sie hat an verschiedenen digitalen Archiven mitgewirkt (OLE-4, POETRY-15, Portal zur Geschichte der Übersetzung in Spanien) und an der Ausstellung La traducción, lengua de Europa. Zudem entwickelt sie Übersetzungsprojekte mit Wikimedia Spanien.

Forscherin Belén Almeida Cabrejas.

Belén Almeida Cabrejas

Fachbereich Hispanistik, Universität von Alcalá.

Sie hat als Lehrerin in der Sekundarstufe, als Redakteurin des „Neuen Historischen Wörterbuch des Spanischen“ (Rafael Lapesa-RAE-Stiftung) und als Lehrbeauftragte an der Universidad Autónoma de Madrid gearbeitet. Der Fokus ihrer Forschung liegt auf der historiografischen Darstellung von Alfonso X. sowie auf den Schriftpraktiken in Manuskripten des 16. bis 19. Jahrhunderts, insbesondere von weniger qualifizierten und weiblichen Autor:innen.

Elena Alcalde Peñalver

Elena peñalver Alcaide

Hochschulabschluss in Übersetzung und Dolmetschen, Universität von Granada. Bachelor of Arts (Northumbria University) und Master in Fremdsprachen (Universié d’Aix-Marseille).

An der Universität von Granada absolvierte sie einen MA in Übersetzung und Dolmetschen und promovierte mit einer Dissertation über Finanzübersetzung. Seit 2010 ist sie vereidigte Übersetzerin und Dolmetscherin.

Seit 2017 Mitglied der FITISPOS-Gruppe, die im Bereich der Übersetzung und des Dolmetschens bei Behörden forscht. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Übersetzung von Rechts- und Finanztexten, worüber sie bereits zahlreiche Forschungsartikel veröffentlicht hat.

Forscher Mar Gallego García

Mar gallego-García

Wissenschaftliche Hilfskraft im Fachbereich Archäologie, Universität von Alcalá im Projekt RECCULT. Archäologin mit Schwerpunkt auf die materielle Kultur und Anwendung neuer Technologien.

Wissenschaftliche Hilfskraft im Projekt „RecCult” mit umfassender Erfahrung durch diverse archäologische Projekte zum frühen Mittelalter. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Untersuchung der materiellen Kultur der westgotischen und emiralen Epoche mit besonderem Fokus auf die Keramikforschung. Sie war bereits mehrfach an Forschungsteams bedeutender Fundstätten wie Vega Baja de Toledo und Reccopolis beteiligt. Sie verfügt über eine umfassende Ausbildung im Einsatz von 3D-Techniken, neuen Technologien und Marketing im Bereich des archäologischen Kulturerbes. Derzeit spezialisiert sie sich auf die Verwaltung der Dokumentationsbestände von Projekten zum kulturellen Erbe, indem sie Archivwissenschaft und Archäologie miteinander verbindet.

Forscher Víctor Muñoz Pérez

Víctor Muñoz-Pérez

Wissenschaftliche Hilfskraft im Programm INVESTIGO, das von der regionalen Regierung von Kastilien-La Mancha und mit europäischen Mitteln finanziert wird. Hochschulabsolvent der Geschichte.

Absolvent der Geschichte an der Universität von Alcalá und beim Projekt ACCARQ angestellt. Er verfügt über Kenntnisse in der Photogrammetrie, der 3D-Modellierung und 3D-Druck sowie im Programmieren und Webdesign.

Hervorzuheben sind seine Erfahrungen mit der historischen und archäologischen Untersuchung der Stätte Alcalá la Vieja in Alcalá de Henares (Spanien). Er hat als Assistent und Volontär an dem Kongress „Landscape Archaeology Conference 2024” sowie an diversen Archäologie- und Forschungskonferenzen teilgenommen.

Auch seine Erfahrung in der Durchführung von Aktivitäten mit Menschen mit Behinderungen und Kindern mit besonderen Bedürfnissen ist erwähnenswert.