Panel 10 - Die Währung
Diese Tafel enthält ausführliche Informationen über die Münzen, ihre Prägeanstalten und ihre Bedeutung in der Gesellschaft für das Steuererhebungssystem.
1. Die Währung von Reccopolis
In Reccopolis gab es eine sogenannte Ceca, eine Münzprägeanstalt, in der, soweit es bis heute bekannt ist, mindestens vier westgotische Könige auf die Münzen geprägt wurden: Leovigild, Rekkared, Suinthila und Witiza.
Das westgotische Währungssystem basierte auf dem des späten Römischen Reiches und hatte als wichtigste Währungseinheit den goldenen Tremis. Diese Münze, gemessen an ihrem hohen Wert, galt als das zentrale Element im Steuersystem und war daher notwendig für den Erhalt des Westgotenreichs. Trotzdem gibt es mehrere Hinweise darauf, dass das Währungssystem viel strukturierter war als bisher angenommen und die Münze in einigen Teilen des Westgotenreichs für alltägliche Käufe und Verkäufe genutzt wurde. Dafür sprechen die Entdeckung von anderen Münzen aus weniger wertvolleren Metallen, schriftliche Dokumente, die den häufigen Gebrauch belegen, und der Umlauf der spätrömischen Münze.
Im Fundament des Taufbeckens der Palastkirche wurde ein kleiner Schatz aus 92 byzantinischen, suebischen und merowingischen Goldmünzen gefunden. Ebenso entdeckte man die ersten westgotischen Prägungen des Königs Leovigild, die wahrscheinlich dort beigelegt wurden, um an die Gründung der Stadt zu erinnern.
